Stell dir mal vor ein kommunistisches Känguru zieht in dein Wohnzimmer, härt den ganzen Tag Nirvana und isst Schnapspralinen, wie andere Wasser trinken und gegenüber zieht dann auch noch der kapitalistischte Pinguin ein, den du dir vorstellen kannst, oder stell dir vor, dass du den ganzen Tag “Niemand” im Ohr hast, der dich durchgehend überwacht und ständig weiß der Algorythmus genau, was du willst oder auch nicht, denn dir wird ein Delfindildo zugeschickt, den du unbedingt zurück geben willst, aber wie? Denn genau darum drehen sich Marc-Uwe Klings Werke “Die Känguru-Chroniken” und “Qualityland”.
Das erste Mal auf seine Bücher gestoßen bin ich durch einen Kumpel, der ständig so ein komisches Känguru zitiert hat und als er dann bei einer Buchvorstellung in Deutsch das Hörbuch vorgestellt hat, war die ganze Klasse mit samt Deutschlehrerin so begeistert von Marc-Uwe Kling und seinem kommunistischen Känguru, dass wir fast eine ganze Doppelstunde Klings Stimme gelauscht haben. Danach war es dann um mich geschehen. Nach und nach habe ich mir dann die Bücher und Hörspiele der drei Bände angeschafft und verschlungen. Die ersten zwei Bände der Reihe besitzen zwar noch nicht wirklich eine fortlaufende Handlung, aber dennoch konnte ich nicht aufhören sie zu lesen.
Letztes Jahr im Dezember habe ich dann Qualityland gelesen. Eigentlich hatte ich es mir zu Weihnachten gewünscht, aber als meine Eltern in Münster waren, um meinem Vater Sachen für das Krankenhaus zu kaufen, weil er an der Schulter operiert werden musste, kam mein Vater, ohne von meinem Wunsch zu wissen, mit genau diesem Buch wieder. Um es kurz zu sagen, konnte die Geschichte rund um den schrott-sammelnden Verschrotter im Land der Überwachung und Effizienz voll und ganz überzeugen. Mein Vater war sogar so überzeugt, dass er sich danach “Die Känguru-Chroniken von mir geliehen hat.
Meine Erfahrung zeigt also, dass Kling es schafft mit seinen Büchern die unterschiedlichsten Alters- und Interessengruppen anzusprechen und zu begeistern, wobei allerdings schon ein Grundinteresse an Politik und aktuellen Themen schon da sein sollten, denn damit beschäftigen sich seine Romane im Kern und das ist auch der Grund, weshalb jeder seine Bücher mal gelesen haben sollte. Sie lassen einen trotzdessen, dass sie erst grotesk wirken, kritisch über die ein oder anderen Dinge nachdenken, was ich zur aktuellen Zeit super wichtig finde, da häufig vieles einfach nur so hingenommen wird, wie es ist.
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