“Nichts wird wie vorher sein” hat mich zwei Anläufe gekostet, um es zu lesen, ob sich das gelohnt hat, möchte ich euch in meiner Rezension erzählen.
Alle Infos zum Buch
Nichts wird wie vorher sein
Autorin: Sera Milano
Verlag: Carlsen
Erschienen: 29.06.23
Seiten: 352
Klappentext:
Eine Festivalwiese am Abend. Das Gelände ist voller Menschen, auf der Bühne stimmt die Hauptband ihren letzten Song an. Plötzlich fällt ein Schuss. Oder war es ein Feuerwerk? Dann noch ein Schuss. Menschen stürzen zu Boden, Verwirrung macht sich breit. Panik. Todesangst. Durch die Augen von fünf Jugendlichen erleben wir im Rückblick mit, wie der Terroranschlag seinen schrecklichen Lauf nimmt. Ungläubig, angsterfüllt, auf Hilfe hoffend, so taumeln sie durch eine endlose Nacht, bezeugen Gesten des Muts und der Verzweiflung. Die fünf überleben, ja. Aber eins ist klar: Nichts wird wie vorher sein.
Wir können nie mehr so tun, als wären wir sicher. Nichts wird mehr wie vorher sein, und das macht mir Angst. Aber noch mehr fürchte ich mich davor, dass ich der Angst erlaube, mich vom Leben abzuhalten. Ich werde leben.
Meine Meinung zum Buch
Darum gehts
In “Nichts wird wie vorher sein” lesen wir die Geschichte von 5 Jugendlichen, die einen Terroranschlag überlebt haben. Es beginnt an einem schönen Abend auf einem Konzert und endet in einer Katastrophe.
Schreibstil
Diese Geschichte wird nicht wie in jedem anderen Buch erzählt, stattdessen lesen wir quasi die Zeugenaussagen der fünf Jugendlichen. Die Sichten werden rasant gewechselt, teilweise dreimal auf einer Seite. Dadurch fliegt man nur so durchs Buch, fühlt sich mittendrin und hin und her geworfen, was einfach perfekt passt.
Story
Die Geschichte von “Nichts wird wie vorher sein” war sowohl spannend, als auch emotional, als auch erschreckend. Die Autorin beschönigt nichts, aber wird auch nicht zu blutig. Der Fokus liegt auf dem Erleben der Protaogonisten, ihren inneren Konflikten und Ängsten.
Schön finde ich auch wie viel Hoffnung Sera Milano in das Ende dieses schweren Buches gelegt hat und die Menschlichkeit und das Weitermachen hervorhebt.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings. Die Charaktere (und die Autorin im Nachwort) vertreten die Ansicht, dass man das Motiv der Täter außer Acht lassen sollte und dem keine Beachtung schenken sollte, um ihnen nicht die Aufmerksamkeit zu geben die sie wollen. Wichtiger sei es den Überlebenden zu zuhören. Letzterem Punkt stimme ich auf jeden Fall zu. Dem ersten nicht. Meiner Meinung nach ist es auch immer wichtig die Ursachen herauszufinden, um ähnliches zu vermeiden und zu verstehen, was einen Menschen zu so etwas bringt, auch wenn es nie eine Entschuldigung gibt. Dementsprechend konnte ich mich damit im Buch nicht anfreunden. Mir hat dadurch auch ein Teil der Geschichte gefehlt.
“Es gibt keinen Grund, kein Motiv und keine mögliche Rechtfertigung für das, was in dieser Nacht geschehen ist. Wenn ich ihren Beweggrund nicht kenne und mich auch nicht darum schere, dann beraube ich sie darum. Sie haben mir so viel genommen. Ich möchte ihnen auch etwas nehmen.”
aus “Nichts wird wie vorher sein” von Sera Milano (S.177/178)
Charaktere
Bei dieser schnellen Geschichte bleibt natürlich nicht so viel Zeit alle Charaktere genauestens kennen zu lernen, dennoch habe ich von Anfang an mit allen mit gefühlt, hatte die ganze Zeit das Gefühl mittendrin zu sein und hatte am Ende das Gefühl alle 5 zu kennen. Alle haben irgendwie die gleichen Ängste, aber auch unterschiedliche, die durch ihre bisherigen Erlebnisse bedingt sind und die sie zu einem eigenen Charakter machen.
Nichts wird wie vorher sein
Fazit
Zusammenfassend hat mir “Nichts wird wie vorher sein” wirklich gut gefallen. Der zweite Anlauf es zu lesen, nachdem ich es beim ersten Mal schnell wieder weg gelegt habe, hat sich definitiv gelohnt. Ich war wohl einfach nicht in der richtigen Stimmung für das Buch. Es hat mich mitgerissen, berührt und zum Nachdenken gebracht. Trotz meines Kritikpunktes ein 4 von 5 Sterne Buch.
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